Viele Menschen fühlen sich persönlich angegriffen, wenn sie Feedback bekommen, und gehen unbewusst direkt in eine Verteidigungshaltung über. Schnell werden Gründe gefunden, warum das möglicherweise negative Feedback gar nicht zutrifft, beziehungsweise warum das konkrete Verhalten in der Situation genau richtig war. Kommt es zu dieser Verteidigungshaltung, verpufft das Feedback. Der Vorgesetzte kann keine Verhaltensänderung bewirken, und der Mitarbeiter vertut eine Chance, auf einen blinden Fleck aufmerksam gemacht zu werden und sich so zu entwickeln.
Doch wie kann ich als Vorgesetzter meinen Mitarbeitern das Feedback so geben, dass sie es auch annehmen können? – Folgende allgemeine Regeln helfen, professionelles Feedback zu formulieren und dieses auch angemessen anzunehmen.
Feedback geben:
- Beschreiben Sie die eigene Wahrnehmung, anstatt den anderen zu bewerten.
- Bleiben Sie konkret. Vermeiden Sie Verallgemeinerungen wie ‚Du kommt ja immer zu spät‘. Beschreiben Sie stattdessen ganz konkrete Situationen und konkretes beobachtetes Verhalten.
- Melden Sie in allgemeinen Feedback-Gesprächen immer auch Positives zurück.
- Sprechen Sie den Feedback-Nehmer direkt an anstatt etwas als Feedback zu geben, welches Sie von jemand anderem gehört haben.
Feedback nehmen:
- Hören Sie nur zu, rechtfertigen Sie sich nicht. Nutzen Sie somit Feedback als die Chance, die es ist – nämlich eigene blinde Flecken zu entdecken und so die Möglichkeit zu bekommen, sich weiterzuentwickeln.
- Lassen Sie das Gesagte wirken, und sortieren Sie es später. Natürlich ist jedes Feedback immer nur eine persönliche Wahrnehmung, und verschiedene Menschen werden Ihr Verhalten unterschiedlich wahrnehmen. Entscheiden Sie im Nachgang für sich, welches Feedback für Sie hilfreich war, und was sie in Ihrem Verhalten ändern möchten.